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„VERVE“
ist ein Werk, das mich über mehrere Monate hinweg intensiv begleitet hat.
Im November 2018 habe ich es schließlich vollendet
– nach einer kreativen Reise, die von spontanen Impulsen, innerer Bewegung und viel Feingefühl geprägt war.
Ich wollte mit diesem Bild ein Gefühl ausdrücken, das schwer greifbar, aber für mich ganz zentral ist:
die Leichtigkeit des Seins,
ein inneres
beschwingtes Lebensgefühl,
das mit kreativer Freiheit und positiver Energie verbunden ist.
Die klaren, leuchtenden Farben und die scharfkantigen, dynamischen Formen stehen für genau diese Energie
– sie bewegen sich, sie strahlen, sie leben.
„VERVE“
– gesprochen auf Französisch
– bedeutet für mich mehr als bloßer Schwung:
Es ist Ausdruck von Lebensfreude,
Mut zur Kreativität und ein Aufbruch in ein freies Denken jenseits starrer Strukturen.
Dieses Bild ist ein Unikat in Format 80 x 60 cm
und trägt meine künstlerische Handschrift als
FLoYd.
Als ich das Werk „DETERMINISMUS“ erschuf, war mein zentrales Anliegen,
die tief verwurzelte Idee der Unausweichlichkeit sichtbar zu machen
– das philosophische Konzept,
dass alles Geschehen im Universum durch Naturgesetze vorbestimmt ist.
Der Titel ist daher nicht bloß ein Begriff,
sondern ein gedanklicher Ausgangspunkt,
ein Impulsgeber für den visuellen Ausdruck einer Welt,
in der jeder scheinbar chaotische Moment auf einer unsichtbaren Logik beruht.
Die vielschichtigen,
sich durchdringenden Linien und geometrischen Formen stehen sinnbildlich für die Vielzahl an Einflüssen,
Kräften und Bahnen,
die jedes Element unseres Daseins beeinflussen.
Nichts in diesem Bild ist zufällig.
Jede Linie hat ihren Ursprung, jede Farbe folgt einem inneren System
– auch wenn dieses auf den ersten Blick verborgen bleibt.
So wie der Determinismus selbst:
eine Struktur hinter der scheinbaren Unordnung.
Die dominante Verwendung von kräftigen Farben wie Neonpink, Signalgelb,
Türkis und tiefem Rot erzeugt eine Spannung zwischen Dynamik und Kontrolle.
Die Überlagerungen und Richtungswechsel der Linien symbolisieren Entscheidungen,
Kreuzungspunkte im Leben –
doch auch sie sind im deterministischen Sinne keine echten Wahlmöglichkeiten,
sondern Resultate vorheriger Bedingungen.
Mit „DETERMINISMUS“ möchte ich den Betrachtenden einladen,
nicht nur die Oberfläche zu sehen, sondern darüber nachzudenken,
inwieweit unser freier Wille wirklich existiert –
oder ob alles, was wir tun,
bereits im Gewebe der Wirklichkeit angelegt ist.
In meinem Werk „Zeitdilatation“ visualisiere ich die Relativität der Zeit aus künstlerischer Sicht.
Inspiriert von Einsteins Theorie der speziellen Relativität,
zeigt das Bild die Zerrissenheit und Verschiebung von Zeiträumen,
wenn sich ein System relativ zum Beobachter bewegt.
Die geometrischen Strukturen symbolisieren messbare physikalische Größen,
während die kontrastreiche, dynamische Farbwelt
den emotionalen und irrationalen Umgang des Menschen mit der Zeit darstellt.
In kräftigen Gelb- und Rottönen explodiert eine scheinbar festgefügte Struktur in eine Vielzahl von Richtungen
– ein Sinnbild für die Dehnung der Zeit, wenn Bewegung ins Spiel kommt.
Linien und Flächen überlagern sich wie verschiedene Zeitschichten,
die sich abhängig vom Standpunkt des Betrachters verschieben.
Dieses Bild ist mein Versuch, die Unfassbarkeit von Zeit künstlerisch greifbar zu machen
– als dehnbares, veränderliches Element unserer Wirklichkeit.
„Fluxion“
ist mein Versuch, das Unfassbare sichtbar zu machen
– jene Gedanken, die flüchtig wie Lichtreflexe durch das Bewusstsein gleiten.
Inspiriert von den rasenden, sich überlagernden Impulsen im Kopf,
von Synapsen, Ideenblitzen, inneren Bildern, die kommen und gehen
– wie Träume, die man im Erwachen fast festhalten kann,
aber doch zerrinnen.
Das Bild ist kein Stillstand, sondern ein Zustand:
ständiger Wandel, ständiges Werden.
Die Linien schießen, überlagern, brechen Richtungen,
wie Gedanken, die sich nie ganz fassen lassen.
„Fluxion“ ist für mich eine visuelle Übersetzung innerer Bewegung,
ein sichtbares Echo des Unaussprechlichen.
„Sinngefüge“
ist mein Versuch, Ordnung und Chaos zugleich sichtbar zu machen
– ein Spiel aus Farben, Linien und Flächen,
das die Struktur eines Systems jenseits von Richtung und Hierarchie offenlegt.
Für mich steht dieser Begriff nicht nur für ein geometrisches Zusammenspiel,
sondern für die tiefere Verknüpfung von Bedeutung und Form.
In dieser Komposition offenbart sich ein inneres Netzwerk, in dem jedes Element seine Rolle erfüllt
– unabhängig von Richtung, Position oder Perspektive.
Wie Gedanken,
die scheinbar unverbunden nebeneinander stehen und doch gemeinsam ein Ganzes formen,
so entfaltet sich hier eine Balance aus Spannung, Dynamik und Ordnung.
Der visuelle Rhythmus entsteht durch die Überlagerung von Ebenen und geometrischen Fragmenten.
Ich lade den Betrachter ein, sich in diesem Sinngefüge zu verlieren
– oder darin einen eigenen Sinn zu entdecken.
In einer Welt, die von Informationsfluten überströmt wird,
richtet „TRIVIA“
den Blick auf das Beiläufige, das Übersehene, das scheinbar Unwichtige.
Doch was ist trivial – und was nicht?
Die scharfen Linien, das grelle Farbspiel,
die bewusst gesetzte Unruhe dieses Bildes spiegeln eine digitale Gegenwart,
in der Inhalte rasch verblassen, noch bevor sie verstanden wurden.
Aus meiner Sicht stellt „TRIVIA“ eine bildnerische Auseinandersetzung mit der Reizüberflutung dar
– nicht als Kritik, sondern als Zustandsbeschreibung.
In jedem Fragment dieser Komposition liegt die Frage:
Wie filtern wir Bedeutung aus dem Belanglosen?
Gibt es nicht in der vermeintlichen Nebensächlichkeit genau jene Bruchstücke,
aus denen sich unser Bewusstsein für die Welt zusammensetzt?
„TRIVIA“ ist kein Plädoyer für Langsamkeit
– sondern ein Versuch, die Sprache der Informationsfragmente in eine visuelle Form zu bringen.
Sie fordert uns auf, tiefer zu blicken
– dorthin, wo aus Nebensachen plötzlich Bedeutung wächst.
„VARIA“
ist die Antwort auf das Ordnen-Wollen.
Es versammelt Kontraste, Dynamiken, Richtungswechsel
– ohne festen Mittelpunkt, ohne endgültige Aussage.
Das Werk verweigert sich dem Zentrum, denn es geht um das Viele, das Vielfältige
– um die Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Eindrücke und Perspektiven.
Als Künstler interessiert mich hier nicht das Eindeutige,
sondern das Nebeneinander.
Das Fragmenthafte wird nicht als Defizit, sondern als Möglichkeit verstanden:
Kann Erkenntnis auch in Widersprüchen liegen?
Die geometrische Strenge trifft auf eruptive Farbflächen.
Linien durchkreuzen sich, überlagern, führen nirgendwo hin
– und genau darin entsteht Bewegung.
„VARIA“ ist ein visuelles Archiv des Ungeordneten
– und ein Bekenntnis zum offenen Denken.
Es will nicht beruhigen, sondern anregen.
Nicht klären, sondern fragen.
Denn nicht das Eine, sondern das Viele macht die Welt erfahrbar.
Ein Dialog zwischen Raum und Wahrnehmung.
Dieses Werk trägt den Titel „Rezeptivität“,
entstanden von März bis Oktober 2019.
Es ist ein Unikat – wie jedes meiner Bilder
– und wurde auf Leinwand (50 x 40 cm) verwirklicht.
Zudem mit einer eigens von mir entworfenen Rahmung (72 x 52 cm) gearbeitet.
Der Begriff Rezeptivität bedeutet im wörtlichen Sinne „Empfänglichkeit“.
Für mich beschreibt er die Offenheit des Menschen,
Eindrücke aufzunehmen
– nicht nur visuell, sondern auf allen Ebenen der Wahrnehmung.
In dieser Arbeit habe ich versucht,
diesen Zustand der inneren und äußeren Aufnahmefähigkeit
durch eine Kombination aus geometrischer Strenge
und energetischer Dynamik sichtbar zu machen.
Die feinen Linien, die sich wie Strahlen bündeln, symbolisieren einströmende Impulse
– Informationen, Emotionen, Ideen.
Die farbigen, teils schwebend wirkenden Elemente stehen für das,
was im Inneren weiterverarbeitet wird.
Das Bild lädt ein,
sich nicht nur auf das Sichtbare zu konzentrieren,
sondern auch auf das, was zwischen den Formen und Farben passiert.
Es ist ein visuelles Experiment,
das die Beziehung zwischen Welt und Wahrnehmung thematisiert
– ein leiser, aber eindringlicher Appell,
sich für neue Eindrücke zu öffnen.
ISOTROPIE – Eine Hommage an Gleichgewicht und Energie
Wenn ich heute auf mein Werk “ISOTROPIE” blicke,
erinnere ich mich an einen intensiven künstlerischen Prozess.
Dieses Unikat entstand nicht in einem Moment der Eingebung,
sondern durch Hingabe, Schichtung, Verdichtung
– und Geduld.
Die Grundlage bildet eine massive Holzplatte,
die ich Schicht für Schicht mit Acrylfarbe und Lacken bearbeitete
– mal kraftvoll aufgetragen, mal zurückgenommen, fast zärtlich.
Im noch feuchten Zustand der Farbe legte ich eine Glasplatte auf das Bild
– ein Akt des Einfrierens, des Konservierens der Energie und Bewegung,
die in diesem Moment im Bild lebte.
Das Glas wurde nicht einfach ein Schutz, sondern Teil des Bildes.
Es bricht Licht, fängt Spiegelungen ein, verändert die Perspektive.
Der Rahmen schließt dieses Spannungsfeld wie ein Fenster zur Innenwelt.
Die Trockenzeit betrug über ein Jahr
– in dieser Zeit entwickelte sich das Werk weiter,
im Stillstand, fast wie ein lebendiges Wesen,
das in sich ruht.
Warum “ISOTROPIE”?
In der Physik beschreibt Isotropie die Eigenschaft,
in alle Richtungen gleich zu wirken.
In diesem Werk symbolisiert sie für mich den Ausgleich,
das harmonische Verhältnis der Kräfte
– visuell spürbar durch die rhythmisch gesetzten Farbfelder,
die intensive Tiefe und die gleichmäßige Präsenz aller Elemente.
“ISOTROPIE” ist kein lautes Bild – und doch pulsiert es.
Es will nicht erklären, sondern erleben lassen.
“INERTIALSYSTEM”
ist mehr als nur ein abstraktes Kunstwerk
– es ist eine visuelle Reflexion über Stabilität und Bewegung im scheinbaren Chaos der Gegenwart.
In der Physik beschreibt ein Inertialsystem einen Bezugsrahmen,
in dem sich körperliche Objekte ohne äußere Kräfte in gleichförmiger Bewegung befinden
oder in Ruhe verharren.
Dieses Konzept überträgt sich hier in die bildende Kunst:
Die vertikalen Strukturen, fein differenziert durch Farben, Texturen und geometrische Muster,
symbolisieren die Koexistenz von Ruhe und Dynamik.
Die Mitte scheint geordnet und fast still, während sich an den Rändern farbliche und strukturelle Impulse entwickeln
– als würden Kräfte ansetzen, aber nicht ausbrechen dürfen.
Das Werk spielt mit der Idee, dass Balance nicht durch Stillstand entsteht,
sondern durch ein fein austariertes Verhältnis von Spannung und Loslösung.
Es fordert den Betrachter auf, seinen eigenen inneren Bezugsrahmen zu finden
– sein persönliches „Inertialsystem“ in einer komplexen Welt.
Diese einzigartige Arbeit entstand im Juli 2018
und wirkt durch die kräftigen Farben,
reliefartige Struktur und die klare Komposition gleichzeitig modern,
meditativ und tiefgründig.
Ein Werk für Sammler, Denker und Ästheten gleichermaßen.
„CHROMAHEDRON“
– ein Wort, das es so nicht gibt, aber in sich klingt wie eine Entdeckung.
Eine Kreuzung aus Chroma
– der Farbe, der Frequenz des Sichtbaren
– und Polyhedron
– dem Vielseitigen, dem Räumlichen.
Dieses Unikat aus Mai 2025
ist meine persönliche Hommage an die energetische Geometrie der Farben.
In diesem Werk verschmelzen chromatische Explosionen mit präziser Ordnung.
Es scheint, als würde sich das Farbspektrum selbst in geometrische Formen brechen
– in konzentrischen Kreisen, Strahlenlinien und Flächen,
die an kaleidoskopische Architektur erinnern.
Jede Farbe wirkt für sich
– kraftvoll, intensiv
– und doch greift sie in das nächste Element über,
wie Töne in einer harmonischen Komposition.
„CHROMAHEDRON“ ist ein visuelles Gedankenmodell:
Wie beeinflusst Farbe unsere Wahrnehmung von Struktur?
Und wie lässt sich Ordnung finden im scheinbar Chaotischen?
Dieses Bild ist eine Einladung, sich in die Tiefe der Farbräume zu verlieren,
ohne sich je ganz zu verlieren
– denn die Formen halten uns fest,
wie ein innerer Kompass inmitten vibrierender Vielfalt.
Für Sammler, die nicht nur dekorieren,
sondern durch Farbe denken wollen.
Für Räume, die leben.
Für Menschen, die sich von Energie leiten lassen.
„ESKAPISTISCH“
ist ein vielschichtiges, geometrisch-abstraktes Gemälde,
das aus über 18 Monaten intensiver Arbeit hervorgegangen ist.
Die zahlreichen, bewusst aufgebauten Lackschichten verleihen dem Werk eine fühlbare Struktur und Tiefe.
Die zentrale Diagonalen Senkrechte wurde mit fluoreszierenden Partikeln hervorgehoben
und erzeugt im richtigen Licht eine besondere visuelle Spannung.
Der Titel „ESKAPISTISCH“ reflektiert das zentrale Thema des Werks:
die Flucht aus der Realität in farbintensive, gedanklich freie Räume.
Als Künstler habe ich diesen Begriff bewusst gewählt,
um den Zustand zwischen Wirklichkeit und innerer Vorstellungskraft zu thematisieren.
Eskapismus wird hier nicht als Schwäche,
sondern als kreative Gegenbewegung zur Reizüberflutung des Alltags verstanden.
„PARTITION“
– dieses Werk entstand in einem Prozess, der sich über mehr als neun Monate erstreckte.
In dieser Zeit habe ich mich intensiv mit dem Thema Teilung, Ordnung und Fragmentierung beschäftigt.
Der Begriff „Partition“ stammt aus dem Lateinischen partitio und bedeutet so viel wie Gliederung, Einteilung, Abgrenzung.
Genau diese Idee wollte ich in ein visuelles System übersetzen
– jedoch ohne starre Regeln, sondern mit der Freiheit der Abstraktion.
Das Zentrum des Bildes bildet eine geometrische Struktur,
die an digitale Bauwerke, modulare Systeme oder utopische Architekturen erinnert
– ein konstruktivistischer Körper, der sich in alle Richtungen verzweigt.
Rundherum öffnen sich Flächen in unterschiedlichsten Mustern, Farben und Texturen.
Sie wirken wie visuelle Partitionen, die Räume voneinander abgrenzen
– und gleichzeitig miteinander verbinden.
Für mich war dieses Werk ein Spiel mit der Grenze zwischen Chaos und Ordnung,
zwischen Konstruktion und Dekonstruktion.
„PARTITION“ thematisiert nicht nur die äußere Gliederung,
sondern spiegelt auch den inneren Versuch wider,
Gedanken, Emotionen, Einflüsse und Impulse zu sortieren
– in einem vielschichtigen System, das nie ganz abgeschlossen ist.
Dieses Bild ist ein Ausdruck meiner Suche nach Struktur,
ohne mich in ihr zu verlieren.
Bei „CHROMATISCH – 1“ habe ich mich ganz bewusst mit dem Wesen von Farbe auseinandergesetzt
– nicht nur als Pigment, sondern als Ausdrucksform, als kompositorisches Element, als Träger von Energie.
Der Titel ist programmatisch: „chromatisch“ steht für Buntheit, Farbvielfalt, Sättigung
– doch für mich bedeutet es auch Struktur durch Kontrast und Richtung durch Farbe.
Ich verstehe Farben in diesem Bild als
Dramaturgie auf der Fläche.
Jede Farbfläche, jede geometrische Form, jede Linie trägt ihren eigenen „Ton“
– fast wie in einer Partitur.
Die intensiven, warmen Orange töne im Hintergrund geben den Grundton vor,
vor dem sich die anderen Farben wie Akteure auf einer Bühne entfalten.
Besonders die kubischen Formen und die prismatischen Farbverläufe sind bewusst gesetzt
– sie stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander.
Mich interessierte hier vor allem der Moment, in dem Farbe nicht mehr nur Fläche ist,
sondern Bewegung erzeugt.
Die diagonalen Linien lenken das Auge, sie schneiden durch Räume und verbinden visuelle Aussagen.
Dabei entsteht ein System aus Harmonie und Reibung
– ein Farbraum, der trotz aller Formstrenge lebendig bleibt.
Für mich ist „CHROMATISCH – 1“ eine Art visuelles Klangbild:
Jede Farbe ist Stimme, jede Form eine Phrase
– zusammen ergibt sich ein polyphones Ganzes.
„CHROMATISCH – 2“
ist die bewusste Fortsetzung
und gleichzeitige Weiterentwicklung meines chromatischen Ansatzes.
Im Unterschied zur ersten Arbeit ist hier die Komposition komplexer verschachtelt,
die Farbflächen treffen in spitzen Winkeln aufeinander
– als wollte die Farbe selbst ihre eigene Struktur aufsprengen.
Ich habe mich in diesem Werk verstärkt mit
Farbdynamik in verdichteten Raumgefügen beschäftigt.
Die satten, teilweise schneidend eingesetzten Farben sind nicht harmonisch aufgelöst,
sondern bewusst gegeneinander gesetzt.
Es entsteht eine visuelle Spannung
– wie in einem Theaterstück, bei dem die Figuren in Konfrontation treten.
Dabei bleibt die Bildfläche immer aktiv.
Jede Farbfläche scheint an der nächsten zu ziehen oder zu drücken.
Auch hier geht es mir um eine innere Dramaturgie
– nicht linear erzählt, sondern simultan erfahrbar.
Der Hintergrund in erdigen Kupfer- und Braunnuancen bildet ein stabiles Fundament,
auf dem sich die kräftigen Farben entfalten können.
Diese Komposition ist für mich fast wie ein farbarchitektonisches Experiment:
Wie lassen sich Gegensätze bündeln, ohne das Gleichgewicht zu verlieren?
Wie wird Farbe zum Träger von Bewegung und Konfrontation?
„CHROMATISCH – 2“ ist kein harmonisches Bild
– und das war auch nie mein Ziel.
Es ist ein Dialog aus Farbenergie, der sich immer wieder neu zusammensetzt
– je nachdem, wer ihn betrachtet.
Ein Spiel der Gleichwertigkeit inmitten komplexer Systeme
Als Künstler hat mich bei diesem Werk besonders der Gedanke der Isotropie fasziniert
– die Unabhängigkeit einer Eigenschaft von der Richtung.
In der Physik leicht zu fassen, in der Gesellschaft jedoch ein schwieriges Ideal:
Was bedeutet es,
wenn soziale oder kulturelle Werte unabhängig von Herkunft,
Status oder Perspektive dieselbe Gültigkeit besitzen sollen?
In meinem Werk „ISOTROPIE“ verschmelzen kräftige Farbfelder,
klare geometrische Formen und eine Vielzahl scheinbar willkürlich gesetzter Punkte und Linien
zu einem vielschichtigen Ganzen.
Diese Vielschichtigkeit ist gewollt.
Denn gesellschaftliche Isotropie
– also die Gleichwertigkeit und Gleichbehandlung aller Richtungen, Meinungen, Menschen
– ist nie einfach oder statisch.
Ich habe bewusst mit Kontrasten gearbeitet,
um jene Reibung sichtbar zu machen, die entsteht,
wenn das Ideal der Isotropie auf real existierende Ungleichheiten trifft.
Manche Elemente überlagern sich, drängen nach vorn, andere verschwinden beinahe im Hintergrund
– ein Abbild sozialer Kräfteverhältnisse.
Dieses Werk ist ein Versuch, mit künstlerischen Mitteln die Frage zu stellen:
Können wir in einer zunehmend polarisierenden Welt echte Gleichwertigkeit leben,
oder bleibt sie ein schöner, aber unerreichbarer Zustand?
„DIVERSITÄT“
ist eines meiner persönlichsten Werke.
In diesem 40 x 120 cm großen Unikat wollte ich das zeigen, was unsere Welt im Innersten ausmacht:
Vielfalt.
Nicht als dekoratives Schlagwort,
sondern als gelebte, gespürte, manchmal auch schmerzlich erfahrbare Realität.
In diesem Werk habe ich ganz bewusst Puzzleteile integriert
– nicht als beiläufige Zitate, sondern als zentrale Symbole.
Jedes einzelne steht für ein Individuum, ein Element, ein Gedankenfragment, das sich
– scheinbar zufällig
– in das große Ganze einfügt.
So wie in unserer Gesellschaft auch:
Kein Teil gleicht dem anderen, und dennoch ergibt sich ein Bild.
Es ist nicht perfekt.
Es ist nicht glatt.
Aber es ist lebendig.
Die vielen Farbflächen, Texturen, Richtungen und Muster sind Ausdruck dieser künstlerischen Diversität:
kulturelle Brüche, harmonische Übergänge, Spannungen und Versöhnungen.
Die gepunkteten Linien wirken wie Wege, Netze, Verbindungen zwischen Welten
– als wollten sie sagen:
Unterschiedlichkeit ist keine Barriere, sondern ein Netzwerk.
Mit „DIVERSITÄT“ versuche ich, ein visuelles Gleichgewicht zu finden zwischen Chaos und Ordnung,
zwischen Detailverliebtheit und dem Blick für das Ganze.
Das Werk soll nicht nur betrachtet werden
– es soll auch irritieren, herausfordern, Fragen stellen:
Wo finde ich mich wieder?
Wo nicht?
Und ist das schlimm?
Für mich war dieses Werk wie das Leben selbst
– voller Entscheidungen, Korrekturen, Überraschungen.
Und am Ende ergibt alles Sinn.
Auf seine eigene Art.
Meine Gedanken zum Werk „AUTOPOIESIS“:
Dieses Werk zählt für mich zu den bedeutendsten innerhalb meines Schaffens.
Der Titel „Autopoiesis“
– ein Begriff aus der Systemtheorie und Biologie
– beschreibt die Fähigkeit eines Systems, sich selbst zu erschaffen und in sich selbst zu erhalten.
Genau diesen Gedanken wollte ich mit diesem Bild sichtbar machen.
Ich habe über einen langen Zeitraum an diesem Werk gearbeitet
und zahlreiche Schichten aufgetragen, überlagert,
teilweise wieder geöffnet und neue Strukturen hineingeführt.
Das Bild ist gewachsen – fast wie ein lebendiger Organismus,
den ich nicht vollständig kontrollieren wollte, sondern begleiten musste.
Im Zentrum steht eine Art energetische Achse, ein vertikales Rückgrat aus kontrastreichen Farbflächen,
das für mich das pulsierende Zentrum eines Systems darstellt.
Rundherum entwickelt sich eine dichte Komposition aus linearen Strukturen,
geometrischen Fragmenten und offenen Formen.
Nichts bleibt isoliert
– alles interagiert miteinander, beeinflusst sich gegenseitig.
Die vertikalen Linien erinnern an digitale Codes, an Datenströme
– bewusst als Kontrast zu den intuitiv geführten, fast chaotisch wirkenden Flächen im unteren Bereich.
Es ist mir wichtig,
eine Spannung zwischen Ordnung und Bewegung, zwischen Struktur und Impuls zu schaffen.
Ich sehe das Bild als Spiegel eines Systems,
das sich permanent hinterfragt, weiterentwickelt, transformiert.
Die Entstehung dieses Bildes war kein einfacher, linearer Prozess.
Vielmehr war es ein Dialog mit der Arbeit
– ein ständiges Reagieren auf das, was sich entwickelt hat.
Ich habe mit Materialien, Richtungen und Rhythmen gespielt,
mich intuitiv leiten lassen, aber nie das übergeordnete Prinzip aus den Augen verloren:
die Selbsterschaffung aus sich selbst heraus – Autopoiesis.
Für mich symbolisiert dieses Werk nicht nur ein ästhetisches Bild, sondern ein Denkmodell.
Es stellt die Frage:
Wie entstehen Systeme – im Leben, im Denken, in der Kunst
– und wie erhalten sie sich selbst?
Diese Fragen treiben mich als Künstler immer wieder an.
„DESKRIPTIV“
– ein Werk, das in seiner Entstehung fast acht Monate gedankliche Klarheit und kreative Intensität forderte.
Für mich steht dieses Bild für den Versuch, die Welt nicht zu bewerten,
sondern sie in ihrer Vielschichtigkeit einfach wahrzunehmen
– zu beobachten, zu beschreiben, zu dokumentieren,
ohne ein Urteil zu fällen.
Der Begriff deskriptiv beschreibt einen neutralen, wertfreien Standpunkt.
Genau das war mein innerer Ausgangspunkt beim Entstehen dieses 80 x 60 cm großen Unikats (Acryllack auf Leinwand):
nicht zu interpretieren, sondern das, was aus mir herausströmt, mit Genauigkeit sichtbar zu machen
– wie ein seismografisches Protokoll innerer Bewegungen.
Das Bild entfaltet seine Energie durch dichte Strukturen, geometrische Flächen,
überlagerte Ebenen, rhythmische Farbfelder und symbolhafte Punkte.
Jedes Element ist bewusst gesetzt
– nicht als Urteil oder Botschaft, sondern als Beschreibung eines kreativen Zustands.
Es zeigt, wie Wahrnehmung funktioniert:
vielschichtig, widersprüchlich, mitunter chaotisch
– aber nie falsch.
Für mich bedeutet „DESKRIPTIV“ auch, sich vom Zwang zur Interpretation zu lösen.
Stattdessen steht hier das Erfassen im Vordergrund.
Es geht um das Sichtbarmachen eines Prozesses,
um das Erspüren von innerer und äußerer Realität
– ehrlich, unzensiert, klar.
„BRUJERIA“
– ein Werk voller Spannung, Magie und kontrollierter Ekstase.
Der Titel, entlehnt dem Spanischen Wort für „Hexerei“, ist mehr als nur ein Name
– er ist ein Schlüssel zur Energie, die diesem Bild innewohnt.
In diesem 40 x 120 cm großen Unikat, das von August 2019 bis zum Mai 2020 entstanden ist,
habe ich mit Acryllackfarben kraftvolle Formen, gezielte Brüche und intensive Farbkontraste geschaffen.
Die Komposition wirkt wie ein alchemistischer Prozess, in dem das Unbewusste sichtbar wird.
Linien, die sich schneiden, überschneiden oder abrupt enden
– sie erzählen von Transformation, Auflösung und Neuschöpfung.
Für mich ist „BRUJERIA“ ein Ausdruck geistiger Grenzüberschreitung.
Es spielt mit dem Mystischen, dem Unsichtbaren, dem Verborgenen
– aber nicht im klassischen Sinne der Dunkelheit, sondern in einem kraftvoll leuchtenden Spektrum.
Es ist das visuelle Ergebnis eines inneren Rituals:
der Versuch, Emotionen, Kräfte und Energien aus einer anderen Ebene
in eine geometrisch-abstrakte Sprache zu übersetzen.
Das Werk fordert den Betrachter heraus, sich einzulassen
– nicht nur auf das Gesehene, sondern auch auf das, was dahinter liegt.
„BRUJERIA“ ist Einladung und Spiegel zugleich.
Das Werk ERISTIK
ist über einen Zeitraum von neun Monaten entstanden und steht exemplarisch
für die intensive Auseinandersetzung mit Struktur,
Spannung und inhaltlicher Tiefe in meiner künstlerischen Arbeit.
ERISTIK ist mehr als ein Bild.
Es ist ein visuelles Argument, eine künstlerische Reflexion über Streitkultur,
Positionierung und das Spannungsfeld zwischen Konfrontation und Ordnung.
Der Titel leitet sich vom Begriff der „Eristik“ ab
– der Kunst des Streitgesprächs, wie sie bereits von Schopenhauer thematisiert wurde.
Im Bild manifestiert sich dieser Gedanke durch überlagerte Strukturen,
sich kreuzende Linien und ineinander verschachtelte geometrische Räume.
Jede Fläche, jede Farbe ist bewusst gesetzt – als visuelle These oder Antithese.
Die Entstehung dieses Werkes war äußerst aufwendig und erforderte ein hohes Maß an Präzision.
Schicht für Schicht wurde das Bild aufgebaut,
in zahlreichen Zwischenschritten immer wieder hinterfragt, verändert, verdichtet.
In MONOTASIE beschäftige ich mich mit dem Paradox eines Systems,
das in sich ruht – und dennoch von innerer Spannung durchzogen ist.
Die Komposition ist geometrisch gefasst,
beinahe kontrolliert,
doch unter der Oberfläche beginnt sich etwas zu lösen.
Mich hat bei der Überarbeitung dieses Bildes besonders interessiert,
wie Ordnung nicht durch Zerfall bedroht wird,
sondern durch ihre eigene Starrheit.
Der Titel ist eine Neuschöpfung aus dem Griechischen:
mono – allein,
stasis – der Zustand, das Verharren.
Monostasie ist für mich ein Sinnbild für jene Momente im Leben,
in denen äußerlich nichts geschieht,
aber innerlich bereits alles in Bewegung ist.
(Dieses Bild steht in Verbindung mit dem Werk Nr. 68)
PRELUXION ist für mich der Moment vor dem Bruch
– eine angespannte Erwartung, aufgeladen mit Energie, aber noch nicht entladen.
Ich wollte visuell ein Stadium der inneren Überfüllung abbilden:
eine dichte Formwelt,
rot durchzogen,
durchdrungen von Richtungen,
die noch keinen Ausgang gefunden haben.
Der Titel entstand aus einer Wortschöpfung:
pre (lat. = vor) und lux (Licht).
Preluxion ist das Vorher – der energetische Vorhof,
bevor Licht, Klarheit oder auch Zerstörung ausbrechen.
(Dieses Bild steht in Verbindung mit dem Werk Nr. 67)
EXLUXION steht für das Danach
– die Phase nach dem Ausbruch, nach der Entladung.
Das Bild hat sich beim Überarbeiten fast von selbst gesteigert
– das Gelb drängte sich auf, das Licht musste raus.
Für mich ist dieses Werk ein Sinnbild für den Moment,
in dem Klarheit fast schon schmerzhaft wird,
in dem das Zuviel nicht mehr zu bändigen ist.
Der Titel
– eine Neuschöpfung aus ex (lat. = hinaus) und lux (Licht)
– verweist auf ein Heraustreten, ein Überfluten.
Exluxion ist der Gegenpol zu Preluxion
– gemeinsam erzählen sie von Spannung,
Entladung und der Grenze zwischen Denken und wahrnehmen.
Der Titel „GEODÄTE“ ist mehr als ein technischer Begriff
– er ist eine Metapher für die Suche nach innerer Ordnung in einer oft chaotischen Welt.
So wie Geodäten die Erde vermessen, vermisst dieses Werk symbolisch die seelischen Landschaften eines Menschen.
Linien kreuzen sich, stoßen aneinander, verlaufen parallel oder spitz aufeinander zu.
Die strenge Geometrie wird durch die Lebendigkeit der Farben gebrochen
– ein visuelles Spannungsfeld aus Struktur und Emotion.
Jede Schicht Farbe steht für einen Moment, eine Phase, eine Entscheidung.
Die vielfach aufgetragenen Lacke und Acrylfarben ergeben nicht nur haptische Tiefe,
sondern erzählen von der Zeit, die es braucht, sich selbst zu erfassen.
Jeder Trocknungsprozess spiegelt den inneren Reifungsprozess wider.
Nichts entsteht über Nacht – weder ein Kunstwerk, noch das Verständnis des eigenen Ichs.
„GEODÄTE“ ist Vermessung – aber nicht der Erde, sondern des Selbst.
Mit meinem Werk „ANTI-STRINGENT“ lade ich den Betrachter ein,
sich auf eine visuelle Reise jenseits konventioneller Ordnung und starrem Regelwerk zu begeben.
Über mehrere Monate hinweg entstand dieses 30 x 30 cm große Unikat,
das ich mit einer Vielzahl von Acryllack u. Farben Schicht für Schicht aufgebaut habe.
Die intensive Farbvielfalt, die bewusst gesetzten Linienbrüche
und die scheinbar chaotische Struktur
spiegeln mein inneres Bedürfnis wider, mich von Begrenzungen zu befreien.
Der Titel „Anti-Stringent“ steht programmatisch für einen bewussten Akt des Widerstands
gegen das Strenge, das Reglementierte
– gegen das, was „stringent“ im klassischen Sinne bedeutet.
Stattdessen feiere ich mit diesem Werk kreative Freiheit,
gestalterische Offenheit und den Bruch mit traditionellen Mustern.
Jede Linie, jede Farbe und jedes Element steht für den Mut zur Individualität
und das Vertrauen in den eigenen künstlerischen Impuls.
Das Werk ist nicht nur ein Bild
– es ist ein Manifest für die Kraft der Unabhängigkeit
und ein Plädoyer für die Vielfalt als kreative Stärke.